Leitlinien für das Verhalten
im Bereich der Jesuiten in Innsbruck

In der Kommunität und den Werken der Jesuiten in Innsbruck leben und arbeiten viele Menschen, und immer wieder kommen neue dazu. Uns Jesuiten ist ein gutes Zusammenleben wichtig. Darum haben wir Regeln des guten Umgangs miteinander entwickelt.

Grundlage dafür ist die Spiritualität des Jesuitenordens. Sie ist ein Weg zu mehr Lebendigkeit und Freiheit, zu mehr Verantwortung und Selbstbestimmung. Dies soll auch in unserem Zusammenleben erfahrbar werden.

 

Diese Leitlinien gelten für:

  • Jesuiten und Novizen,
  • Angehörige des Collegium Canisianum (Canisianer),
  • haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende,
  • Handwerker/innen und Lieferanten/innen,
  • Gäste,
  • Kirchenbesucher/innen der Jesuitenkirche,
  • Kinder und Jugendliche im Jugendzentrum mk und
  • alle, die in der Zukunftswerkstatt Innsbruck leben und arbeiten.

 

Uns ist eine Kultur der Wertschätzung, des Respekts und des Vertrauens im Umgang miteinander wichtig.

 

Kultur der Wertschätzung bedeutet konkret:

  • Freundlichkeit in Wort und Verhalten ist uns wichtig, ebenso die Rücksichtnahme aufeinander.
  • Wir gehen auf andere zu und bieten aktiv unsere Hilfe an.
  • Wir freuen uns über Gäste aus Österreich und der ganzen Welt.
  • Menschen in Not finden bei uns Rat, praktische Hilfe und Hinweise auf andere Einrichtungen, die Hilfe leisten können.

 

Kultur des Respekts bedeutet konkret:

  • Wir legen besonderen Wert auf ein angemessenes Verhältnis von Nähe und Distanz im Umgang miteinander.
  • Wir berücksichtigen dabei das subjektive Grenzempfinden des anderen Menschen.
  • Wir achten besonders auf unsere Gesprächskultur. Dazu gehört, dass alle zu Wort kommen können.
  • Kränkungen und vorschnelle Urteile wollen wir vermeiden.
  • Wir sind uns der Unterschiede im Sprechen und Verhalten verschiedener Kulturkreise und Persönlichkeiten bewusst und beachten sie im Umgang miteinander.
  • Wir respektieren und schützen die Privatsphäre anderer Menschen.
  • Bei der Veröffentlichung von Texten und Bildern achten wir die Persönlichkeitsrechte am eigenen Bild und Wort.
  • Auch bei der Verwendung von analogen und digitalen Medien (z.B. E-Mails, Text-Nachrichten und Soziale Medien) ist uns wichtig, dass jede Interaktion von Respekt geprägt ist.

 

Kultur des Vertrauens bedeutet konkret:

  • Wir arbeiten mit Vertrauensvorschuss gegenüber allen Menschen.
  • Fehler passieren überall, wo Menschen leben und arbeiten. Als lernende Organisation ist uns eine positive Fehlerkultur wichtig. Das meint insbesondere:
    – Wenn Fehler in der Struktur oder den Abläufen unseres Zusammenlebens sichtbar werden, bitten wir um Feedback, um die Situation zu verbessern.
    – Wenn es im persönlichen Umgang Missverständnisse oder Kränkungen gibt, dann suchen wir das persönliche Gespräch und bemühen uns um Versöhnung.
  • In der Kommunität und den Werken der Jesuiten gibt es eine klare und transparente Organisationsstruktur mit Verantwortlichen für die jeweiligen Bereiche. Der direkte Weg zu diesen Verantwortlichen steht jeder und jedem frei. Wir ermutigen, diese Kontakte zu nützen, das Gespräch zu suchen und sich aktiv zu beteiligen. Wir bemühen uns, Anliegen aufmerksam zu hören und nach unseren Möglichkeiten zu handeln.
  • Wir sind uns bewusst, dass wir in vielen Vertrauens- und Machtverhältnissen leben und arbeiten. Mit unserem Selbstverständnis ist es nicht vereinbar, diese Beziehungen auszunützen oder Menschen in Abhängigkeiten zu führen.
  • Physische, psychische, sexualisierte und spirituelle Gewalt haben bei uns keinen Platz. Wer Wahrnehmungen zu übergriffigem oder gewalttätigem Verhalten macht, soll die Verantwortlichen der Bereiche, die internen oder externen Kontaktpersonen oder die Polizei verständigen. Betroffene werden ermutigt, sich zu melden.

 

Uns ist auch der sorgsame und sparsame Umgang mit den Ressourcen unserer Erde wichtig. Dies gilt für Strom, Heizung und Wasser, für die Einrichtung und für unser Mobilitätsverhalten.

Wer in grober Weise gegen diese Regeln verstößt, insbesondere gegen das Gewaltverbot, wird darauf angesprochen und muss mit weiteren Maßnahmen rechnen. In schweren Fällen kann ein Hausverbot ausgesprochen werden.

Ansprechpersonen
und Beratungsstellen

Wenn Sie irritierende Wahrnehmungen haben oder Beobachtungen machen, so bitten wir Sie, sich an eine der folgenden Beratungs- und Meldestellen zu wenden:

Beratungs- und Melde­stellen der Diözese Innsbruck

Unabhängige Ombudsstelle für Betroffene von Gewalt und sexuellem Missbrauch
Leiterin der Ombudsstelle der Diözese Innsbruck: DSA Gertraud Walder
Claudiastraße 14/l, 6020 Innsbruck
Tel: +43 676 8730 2700
ombudsstelle@dibk.at

Schutz & Sicher – Referat für Prävention von Gewalt und Missbrauch
Riedgasse 9–11, 6020 Innsbruck
Tel: +43 676 8730 2710 (Martina Haun‑Holzmann)
Tel: +43 676 8730 2720 (MMag.a Andrea Reich-Riedmann)
Tel: +43 676 8730 2730 (Kathrin Eisath, MA)
schutzundsicher@dibk.at

Externe Ansprech­personen zu Fragen (sexuali­sierter) Gewalt beim Jesuiten­orden

Henk Göbel
Postfach 1201, 73642 Welzheim, Deutschland
Tel: +49 176 84723038
mail@henkgoebel.com

Dr. Stefanie Heinrich-Brady
Egonstraße 51, 79106 Freiburg, Deutschland
Tel: +49 761 59521020
mail@rainheinrich.de

Externe Beratungsstellen

Kinderschutzzentrum Innsbruck
Museumsstraße 11, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 583757
kinderschutz@kinderschutz-tirol.at

Gewaltschutzzentrum Tirol
Maria-Theresien-Straße 42a, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 571313
office.tirol@gewaltschutzzentrum.at

Mannsbilder Innsbruck
Anichstraße 11, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 576644
beratung@mannsbilder.at

Interne Ansprechpersonen

P. Andreas Schermann SJ
Rektor des Canisianums
Sillgasse 6, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 5346
rektor@canisianum.at

Dr. Christoph Kogler
Geschäftsführer des Jesuitenkollegs
Sillgasse 6, 6020 Innsbruck
Tel: +43 512 5346
christoph.kogler@jesuiten.org

Cookie Consent mit Real Cookie Banner